Terrassenförmig reicht die gigantische Mine bis tief unter die Erde, die riesigen Trucks sehen von oben wie winzige Raupen aus. Die „Super Pit“ ist die größte Goldmine Australiens und beeindruckt mit gewaltigen Dimensionen: auf über drei Kilometern Länge und bis zu 600 Metern Tiefen wird hier nach Gold gegraben. Der Uluru (Ayers Rock) würde ins Bergwerk hineinpassen. Gearbeitet wird in 12-Stunden-Schichten. Zweimal wöchentlich finden kontrollierte Sprengungen statt. Der Goldabbau verschlingt immense Ressourcen: für ein Golfball-großes Stück Gold müssen sieben riesige Lkw-Ladungen Gestein abgetragen werden.

Wie eine Western-Stadt sieht Kalgoorlie-Boulder noch heute aus: Häuser mit hölzernen Säulen, Veranden und Giebeln säumen die Straßen. Nur stehen davor keine Pferde und Kutschen mehr, sondern teure Geländewagen. Das „Museum of the Goldfields“ nimmt uns auf eine Reise in die Zeit, als der Goldrausch 1983 hier schlagartig losging. Das Replikat der Hütte eines Minenarbeiters vermittelt einen Eindruck davon, wie hart und karg das Leben damals war und führt vor Augen, wie gut es uns heute geht.

Auf den 400 Kilometern von Esperance nach Kalgoorlie sind wir durch mehrere Schwärme von Heuschrecken gefahren. Auf den 500 Kilometern von Kalgoorlie nach Perth fahren wir nun entlang der Golden Pipeline, welche die Goldfields und über 100.000 Menschen mit Süßwasser versorgt. Bei ihrer Fertigstellung im Jahr 1903 war sie die längste Süßwasser-Pipeline der Welt und führte neben zwei Eisenbahnstrecken durch die dünn besiedelte Wildnis.

Auf dem Rastplatz im Ort mit dem schönen Namen Meckering war es tagsüber 38 Grad und bei Sonnenuntergang ist es immer noch 27 Grad warm - ein krasser Kontrast zum kühlen Wetter an der Südküste. Nachts erleben wir einen Showdown mit allen möglichen Camping-Widrigkeiten - Hitze, Sturm, Laternenlicht, tosenden Road Trains, Regen und Kälte – und schlafen trotzdem überraschend gut. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: es sollte unsere letzte Nacht im Dachzelt auf dem Paji sein.

Und hier noch ein paar weitere Impressionen: