Esperance – Kängurus an der Lucky Bay

Der Himmel wird immer schwärzer. Gerade als wir am Munglinup Truck Stop eintreffen, beginnt es zu regnen. Glücklicherweise gibt es hier einen überdachten Gasgrill, wo wir uns ein frühes Abendessen zubereiten. Als wir unser Dachzelt aufbauen und einen kleinen Spaziergang machen, scheint schon wieder die Sonne. Hier lernen wir Janine und David aus der Schweiz kennen, die uns prompt in ihren geräumigen VW-Sprinter-Campervan einladen. Dort verbringen wir einen geselligen Abend mit Weißwein, Popcorn und Schweizer Schokolade.

Der Great Ocean Drive führt uns vorbei an weißen Dünenstränden, blauen Lagunen und einem Pink Lake, der wegen des niedrigen Salzgehalts quasi umgekippt und jetzt blau ist. Besonders gut gefallen uns der Eleven Mile Beach, der Twilight Beach und der Blue Haven Beach. Wechswelhaftes und ungewohnt kühles Wetter treibt uns in Esperance ins Dôme Café, wo wir uns bei Mocca und Scones aufwärmen. Die Wärme genießen wir auch in Spa und Sauna des Leisure Centers Bay of Isles. Interessanterweise kann man hier im Hallenbad mit Straßenkleidung und -schuhen direkt zum Schwimmbecken spazieren, was auch viele Eltern tun, die ihre Kinder beim Planschen beaufsichtigen. Neben uns ziehen die Teilnehmer mehrerer Schwimmkurse ihre Bahnen: die einen sind sehr fortgeschritten, die anderen sehr übergewichtig.

Wie eine Felshöhle in Muschelform droht der Frenchman Peak auf seinem kahlen Berg über dem Cape-Le-Grand Nationalpark. Die Lucky Bay könnte traumhafter nicht sein: in der halbmondförmigen Bucht trifft weißer, quietschender Quarzsand auf leuchtend türkises Wasser, während sich im Hintergrund faszinierende Felsformationen abzeichnen. Das Highlight der Lucky Bay sind die Kängurus, die man hier am Strand antreffen kann. Wir sind „lucky“: ein süßes Känguru liegt im Sand und lässt sich die Sonne aufs Fell scheinen. Es ist überraschend zutraulich und lässt sich von Anna sogar am Köpfchen streicheln. Nach so viel Glück fahren wir auf direktem Wege zur größten Goldmine Australiens ...