Feiner Sand, leuchtend blaues Wasser, blühende Küstenheide – die Strände vor Cape Naturaliste überbieten sich in ihrer Schönheit. Auf dem Weg zum Castle Rock laufen wir durch Heidelandschaft, die einem Irrgarten gleicht. Am Meelup Beach spielt eine Schulklasse Softball, am Eagle Bay liegt ein einsamer Katamaran und in der Bunker Bay gönnen wir uns einen Mocca mit Blick aufs Meer. Cape Leeuwin markiert den südwestlichsten Punkt des australischen Festlands, wo sich der Indische Ozean und das Südpolarmeer treffen. Heftige Böen wehen uns ins Gesicht, als wir das Gelände rund um den weißen Leuchtturm erkunden.

Auf der Glenbrook Estate Campside erwarten uns hohe Eukalyptusbäume und eine Wiese, auf der unzählige Kängurus grasen und ihre kleinen Joeys wild herum hopsen, um dann schnell wieder im Beutel zu verschwinden. Der sympathische Inhaber Jason empfiehlt uns eine Reihe von Weingütern in der Umgebung und gibt uns einen Tipp in Sachen Promillegrenze: Sprudel trinken, da die Kohlensäure die Testgeräte durcheinander bringe. Sein Fazit: „Way easier than having to shoot the copper“. In der Campingküche verbringen wir einen geselligen Abend mit Nobby aus Japan und einem Traveller-Pärchen aus Italien, das auch mit einem Pajero samt Dachzelt unterwegs ist. Alle drei sind bereits im zweiten Jahr im Working Holiday in Australien und verbringen die meiste Zeit mit Gelegenheitsjobs. Nobby bringt uns die „All you can eat“ und „All you can drink“-Kultur japanischer Pubs („Izakaya“) näher und die beiden Italiener empfehlen uns die Backpacker-Wärmflasche (einfach eine Plastikflasche mit heißem Wasser füllen), die uns schon ein paar Stunden später in der 8 Grad kalten Nacht gute Dienste erweist. Während wir mit Nobby beim Frühstück sitzen, erlegt Jason eine hochgiftige Schwarze Tigerotter, die er anders nicht aus seiner Wohnung heraus bugsieren konnte. Er töte nur äußerst ungern Schlangen, erklärt er uns kurz darauf, zumal sie Ratten jagen.

Die Margaret River Region ist bekannt für ihre edlen Tropfen. In der Red Gate Winery, von Jason als besonders spendabel angepriesen, dürfen wir sieben Weine verkosten, darunter einen Shiraz und einen Sangria-ähnlichen Rotwein. Das Voyager Estate trumpft mit elegantem, mediterranem Flair auf und lädt zum Flanieren durch Rosengärten mit Blick auf die Weinberge ein. In der Peacetree Winery schenkt uns der fröhliche Inhaber Weine mit Bio-Qualität ein. Nicht nur Wein können wir verkosten: der Feinkostladen Providore, die Chocolate Factory und ein Nussladen haben allerlei Produkte zum Probieren. In Majimup gönnen wir uns ein Trüffelgericht. Auf dem Night Market in Margaret River gibt es Paella, koreanische Gerichte und gesunde Crêpes. Einige der Standbesitzer sehen wir am nächsten Morgen beim allwöchentlichen Farmers‘ Market wieder, wo es Brot aus Nüssen, Schokolade mit 99% Kakao und allerlei Delikatessen aus der Region gibt. Als wir gerade aufbrechen, treffen wir die beiden Italiener, die auf der Suche nach einem Kaffee sind. Wir wären gerne noch länger in dieser schönen Gegend geblieben, aber es gibt noch so viel zu entdecken.

Und hier noch ein paar weitere Impressionen: