Rosa Blütenteppiche neben dem Highway, üppige Heidelandschaft mit lila, rosa, gelb und weiß blühenden Wildblumen, Schluchten mit Temperaturen von über 40 Grad, schroffe Felsklippen - und wahnsinnig viele Fliegen. Wir sind im Kalbarri Nationalpark. Vom Z Bend Lookout betrachten wir die Z-Förmige Schlucht, durch die schnurgerade Rillen verlaufen. Die Schleifspuren eines Vorfahrens des Skorpions sind Millionen von Jahren alt. Vom Nature‘s Window aus haben wir einen Ausblick auf die Sandbänke tief unten und vom Red Bluff auf die weitläufige Küstenlandschaft.

Auf sandigen Wegen reiten wir am Murchison River entlang und durchqueren schließlich den Fluss. Wir sehen schwimmende Pelikane und durchs Buschland hüpfende Kängurus, wobei besonders die kleinen Joeys wilde Haken schlagen. Als wir zu sechst die Dünen hoch reiten, müssen sich unsere Pferde Nales und Moose sichtlich anstrengen. Oben angekommen, eröffnet sich uns ein grandioser Ausblick auf das Meer und die Brandung. Der Ausritt ist ein tolles Erlebnis, nur hätten wir uns etwas mehr Freiraum gewünscht. Unsere Guides fordern uns permanent auf, dicht hintereinander in Reih und Glied zu reiten und die Pferde immer wieder anzutreiben, um ein paar Schritte aufzutraben, und nicht mal für ein Foto dürfen wir kurz anhalten. Wir bevorzugen einfach die Western Reitweise, bei dem der Sattel bequemer ist und auch das Pferd mehr Freiräume hat als beim Englischreiten.

Neben den Pferden leben auf der Big River Ranch einige Pfauen, ein Lama und jede Menge überdimensionaler Insekten. Im Pool schwimmen wir Slalom um dicke Käfer, in den Bädern treiben sich abends Kakerlaken herum und in der Campingküche thront eine Riesenspinne, der wir den Namen Anton geben. Abends herrscht hier eine gemütliche Backpacker-Atmosphäre und wir treffen auf Traveller aus Frankreich, Kanada, Schweden und der Schweiz.

Surreal rosa schimmert der Pink Lake, aus dem weiße Salzkristalle aufragen. Ein asiatisches Pärchen lässt surrend eine Drohne steigen. Die Möwen scheinen völlig unbeeindruckt von der seltsamen Färbung. Besteht etwa ein Zusammenhang zwischen der pinken Farbe des Wassers und dem Chemiewerk von BASF gleich nebenan? Tatsächlich kommt die Färbung durch Betakarotin zu Stande, ein Stoffwechselprodukt der Algenart, die sich von den Salzkristallen ernährt. Im angrenzenden Küstenörtchen Port Gregory picknicken wir unter einem Strohdach mit Blick aufs Meer und haben den Spot mal wieder ganz für uns alleine. Nicht mal Fliegen verirren sich hierhin.

Und hier noch ein paar weitere Impressionen: