Die Delfine sind schon überpünktlich am Strand und schwimmen erwartungsvoll ihre Runden. Um 07:45 Uhr beginnt das allmorgendliche Fütterungsritual in Monkey Mia, bei dem Freiwillige und einige der Zuschauer den Delfinen frischen Fisch hinhalten. Wir haben Glück: ein süßer Babydelfin ist mit von der Partie und tollt ausgelassen im Wasser herum. Als die leeren Eimer kurz durchs Wasser gezogen werden, ziehen die intelligenten Tiere sofort davon, wobei sie meistens etwas später wieder in der Bucht auftauchen und nochmal ein paar Fische abstauben.

Auch abseits des touristischen Kommerzes beobachten wir auf der Peron-Halbinsel jede Menge Meeresbewohner. Von den Aussichtspunkten am Eagle Bluff und Elephant Rock entdecken wir Haie und Stachelrochen, die wir dank des klaren, türkisfarbenen Wassers auch von Land aus gut ausmachen können. Eine riesige Schar Komorane hat ein felsiges Inselchen bevölkert und ein Pelikan putzt sich nur wenige Meter entfernt und demonstriert uns die Wendigkeit seines langen Halses.

Neben riesigen Dünen und ausgetrockneten Salzseen entdecken wir an den Stränden mehrere Naturphänomene. So besteht der Shell Beach aus abertausenden winziger Muscheln. Sie sind die einzigen Lebewesen, die mit dem hohen Salzgehalt der Bucht zurecht kommen, weshalb die Muschelschichten bis zu zehn Meter tief reichen. Im Hamelin Pool lernen wir, dass die dortigen Sedimentgesteine namens Stromatolithen durch Mikroorganismen entstanden sind und eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Atmosphäre gespielt haben.

Rote Sanddünen gehen in weißen Strand über, der von Wellen des türkisfarbenen Meers überrollt wird – die Farbenfülle des Francois Peron Nationalparks ist beeindruckend. Der Wanamalu Trail führt uns vom Cape Peron über Dünen die Küste entlang, wo wir einen Wüstenstrauch entdecken, der wie Marihuana riecht. Das ist also die Erklärung für den verdächtigen Geruch rund um die Bib in Exmouth… Am Skipjack Point erspähen wir eine Schildkröte im Wasser. Ansonsten ist es an dem Tag leider zu windig und das Meer zu aufgewühlt, um Meerestiere zu beobachten. Normalerweise kann man hier jede Menge Rochen, Haie, Delfine und Dugongs beobachten, wie uns ein Guide berichtet, der dies eigentlich den Asiaten zeigen wollte, die er im Schlepptau hat.

Zurück geht es über die 42 Kilometer lange Sandpiste. Als wir den einen Kilometer durch tiefen Sand fahren, bleiben wir mit dem Paji stecken. Trotz des extrem niedrigen Reifendrucks. So kommen dann unser Klappspaten und die Recovery Tracks erstmals zum Einsatz. Noch bevor wir unsere Versuchsreihe abschließen können, kommt eine Gruppe Australier aus Perth mit einem Toyota Hilux vorbei und zieht uns wie selbstverständlich aus dem Sand. Nach der Aktion ist erst einmal Entspannung im Whirlpool des Gartens einer ehemaligen Schaffarm angesagt, der von einer artesischen Quelle gespeist wird.

Zum Abschluss des Tages essen wir im Billabong Roadhouse Burger, während wir neben einer Polaroid-Fotowand mit den interessanten Tattoos der Roadhouse-Gäste sitzen und der Country-Musik lauschen, die auch die Zapfsäulen draußen beschallt. Ein Trucker unterhält sich mit der Kellnerin über seinen Lohn. Bis er aufsteht und meint „Now I gotta go ‘n’ kill some kangaroos“.

Und hier noch ein paar weitere Impressionen: