Das Bergörtchen Ella ist von wunderschöner Landschaft umgeben, weshalb es hier von westlichen Touristen nur so wimmelt. Dass der Ort von den Massen überlastet ist, zeigt sich auch an den häufigen Stromausfällen. Es gibt viele gute Unterkünfte, wobei man bei den Budgetoptionen aufpassen sollte. So müssen wir einmal vor Bettwanzen fliehen, obwohl wir vorher die Bewertungen akribisch gecheckt haben und das Guesthouse ansonsten einen sehr guten Eindruck macht. Als Alternative kommen wir spät abends noch in Sita‘s Heaven in einem riesigen Familienapartment mit Aussicht auf den Ella Rock unter.

An Annas Geburtstag erkunden wir das Umland zu Fuß und mit der Eisenbahn. Ganz in der Nähe von Ella ist der Little Adam‘s Peak, der im Vergleich zu seinem großen Bruder leicht zu besteigen ist. Der Weg führt vorbei an Teeplantagen, auf denen wir tamilische Familien beim Teepflücken sehen. Oben angekommen werden wir von einer grandiosen Aussicht auf die umliegenden Berge und die Ella Gap, das Tal in Richtung der Niederungen im Süden Sri Lankas, belohnt.

Weiter geht es vorbei an einer Teeplantage für grünen Tee über Trampelpfade zur Nine Arch Bridge, wo wir in einer tollen Regenwaldkulisse beobachten, wie einer der etwa zehn täglichen Züge zwischen Colombo und Badulla vorbeifährt. Von hier aus laufen wir auf den Bahngleisen zurück nach Ella - genau, auf den Gleisen! Das ist in Sri Lanka üblich und ungefährlich, da man die langsam dahintuckernden und pfeifenden Züge schon aus weiter Ferne hört. Es ist eine einzigartige Erfahrung und wir treffen viele nette Einheimische auf den Gleisen und als ein Zug vorbeifährt, winken uns die einheimischen Kinder aus den offenen Fenstern und Türen begeistert zu.

Auch kulturell hat Ella einiges zu bieten. So nehmen wir in der landschaftlich schön gelegenen Teeplantage Uva Halpewatte an einer interessanten Führung über die Herstellung von Ceylon-Tee teil und lernen einiges über die Kriterien Geschmack, Qualität, Stärke und Farbe sowie die zugrundeliegenden chemischen Prozesse. Es wird an dem Tag zwar kein Tee produziert, aber wir können bei einer Teeverkostung unterschiedliche Qualitäten probieren, bevor es mit dem Tuk Tuk zurück durch die Reisfelder geht.

Außerdem machen wir im Ella Spice Garden einen tollen Kochkurs, bei dem wir die Zubereitung verschiedener Curries lernen: das sri-lankische Alltagsgericht Dhal (Linsen-Curry), außerdem Knoblauchcurry (mit 20 Knoblauchzehen pro Person!) und Kartoffelcurry. Daneben kochen wir als Beilagen Coconut Sambol, Reis und Papadams (frittierte Fladen aus Linsenmehl, die innerhalb weniger Sekunden in der Pfanne aufpoppen) und lernen einiges über die verwendeten Gewürze und exotischen Zutaten, von denen wir uns vorher im Gewürzgarten einen ersten Eindruck verschaffen konnten. Da wir nur acht Teilnehmer sind, ist der Kurs sehr persönlich und die entspannte und witzige Art unseres jungen Kochlehrers macht den Abend zu einem kurzweiligen Erlebnis. Im Anschluss lassen wir uns dann gemeinsam unser selbst gekochtes, köstliches Abendessen schmecken.

Als weiteres kulinarisches Highlight entdecken wir in Ella die lokale Spezialität „Curd & Treacle“, ursprünglich Quark aus Büffelmilch (alternativ griechischer Joghurt) mit Sirup der Kithul-Palme, die wir uns in Sri Lanka noch öfter gönnen werden.

Hier wieder ein paar weitere Impressionen: