Adam‘s Peak – 5.000 Stufen hinauf durch die nebelige Nacht

Sri Lanka
Der Adam‘s Peak ist mit seinen 2.243 Metern Höhe der bekannteste, wenn auch nicht der höchste Berg Sri Lankas. Seine Bekanntheit verdankt er dem Sri Pada („heiliger Fuß“), einer Felsvertiefung in der Nähe des Gipfels, der je nach Auslegung als der letzte Fußabdruck Buddhas auf Erden auf dem Weg ins Nirvana, als der des Gottes Shiva oder als der Adams nach der Vertreibung aus dem Paradies gedeutet wird. In der Pilgersaison von Dezember bis Mai erklimmen zahlreiche Einheimische in den frühen Morgenstunden singend den Gipfel, wobei der Weg dann beleuchtet und von zahlreichen Ständen gesäumt ist und man während der Opferrituale bei Vollmond und an Sonntagen offenbar nur im Zeitlupentempo vorankommt. Außerhalb der Saison schlagen sich hingegen lediglich einige Traveller mit Taschenlampen zum Gipfel durch, in der Hoffnung auf den spektakulären Ausblick, obwohl der Gipfel dann oft wolkenverhangen ist. So auch wir.


Aufgrund der eher ungünstigen Wetterprognose brechen wir erst gegen 3:45 Uhr in unserer Unterkunft in Nallathaniya auf und haben nicht unbedingt die Absicht, bei Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein. Von den sieben Kilometern geht der Weg ganze vier Kilometer über steile Treppen bergauf – insgesamt über 5.000 Stufen und 1.000 Höhenmeter! Das Wetter ist anfangs noch angenehm mild, mit zunehmender Höhe wird es erst nebelig, dann stürmisch und schließlich kommen wir in Regen. Wir treffen nur recht wenige andere Bergwanderer, auch da die Einheimischen den Gipfel außerhalb der Saison meiden. Der Aufstieg ist tatsächlich enorm strapaziös und die Treppen werden immer steiler. Gegen 7 Uhr erreichen wir den Gipfel und sehen – nichts. Nur etwas Nebel und eine geschlossene Tempelanlage, wie uns Reisende im Vorfeld schon berichtetet hatten. Trotzdem sind wir froh, es geschafft zu haben, trinken noch einen heißen Tee, ziehen uns trockene Sachen an und machen uns an den Abstieg.


Der Abstieg im hellen ist weitaus reizvoller und da wir uns Zeit lassen, auch nicht allzu anstrengend für die Knie. Nach und nach lichtet die Sonne den Nebel und beschert uns grandiose Ausblicke auf Wasserfälle, die Bergketten und Wälder ringsum und eine weiße Pagode im Tal. Wir genießen unser wohlverdientes Frühstück mit Blick auf saftig grüne Teeplantagen, bevor wir weiterreisen. In den nächsten Tagen werden wir einen ordentlichen Muskelkater spüren.


Und hier mal wieder ein paar weitere Impressionen:

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